Autor: Sascha Rauschenberger
In der Ukraine herrscht Krieg. Und in Kriegen bleibt die Wahrheit nicht nur auf der Strecke, sondern kommt unter die Räder derer, die andere vor ihren Karren spannen wollen.
Daher ist es auch wichtig, nicht nur eine Seite zu hofieren, sondern die Propaganda beider Seiten zu betrachten und – wenn man keine eigenen Leute vor Ort hat – dann durch Logik und ergänzende Fakten das zu finden, was dann übrig bleibt und der tatsächlichen Wahrheit zumindest nahe kommt.
So etwas Ähnliches sagte auch Sherlock Holmes zu seinem Vorgehen.
Betrachten wir die Meldungen der letzten Wochen und konsumieren nicht die mediale Hirnwäsche, sondern denken einmal logisch nach.

Ukrainische Flak-Stellungen inmitten von Wohngebieten in Kiew… Quelle: Ukrainische Handykamera eines Anwohners, der das Ereignis mit seinen Freunden im Internet teilen wollte…
1.) Die Russen haben ein Gefängnis gesprengt…
Die Russen sollen ein Kriegsgefangenenlager gesprengt haben, indem die Verteidiger von Mariupol inhaftiert waren. Meist ASOV-Kämpfer, die von Russland als faschistoide Kriegsverbrecher angesehen und denen auch Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. In etwa so, wie selbst einen Angriffskrieg zu führen…
Inzwischen gibt die Ukraine zu, dass „einzelne ASOV-Kämpfer“ vielleicht ein wenig rechts wären, aber das ASOV-Regiment nun ein Teil der Heimatschutzverbände und nicht mehr selbständig ist. Etwas zu leugnen klingt anders.
Die Russen bereiten gerade Tribunale für diese Gefangenen vor, um sie vor der Weltöffentlichkeit – so sie gewillt ist zuzusehen – vorzuführen. Ihre ihnen vorgeworfenen Taten auch zu beweisen!

ASOV-Truppen mit patriotischer Fahne
Nun sollen die Russen ihre „Propaganda-Opfer“ im Vorfeld dieses Tribunals, das ihnen sehr wichtig ist, in die Luft gesprengt haben. Sich so selbst die Möglichkeit genommen haben ihre Gefangenen öffentlich zu befragen, förmlich auszuquetschen, und sie dann vor der Welt abzuurteilen.
Russland soll auch auf die Möglichkeit verzichtet haben aus ihren Gefangenen alle Informationen herauszuholen.
Immerhin ist der russische Geheimdienst nicht zimperlich und bekannt dafür Leute auch schon mal jahrelang in „Gulags“ einzukerkern, zu foltern und in ständiger Todesangst zu halten, um Informationen aus ihnen herauszuholen. Jede Information. – Und darin sind die russischen Dienste wirklich gut. Sie drehen die Gefangenen sogar um und machen sie zu ihren Agenten.
Und genau darauf haben sie hier verzichtet…

ASOV-Truppen mit diversen Fahnen und Gesinnungsmerkmalen
Oder könnte es sein, rein logisch betrachtet, dass die Ukraine eben das alles nicht wollte, und sie deshalb versucht hat dieses Medientheater und das Informationsabschöpfen zu verhindern? Und als billigste Lösung das Lager selbst plattmachen wollte? Zumal im Westen die Unterstützung bröckelt und immer mehr sonderbare Dinge über die Ukraine durchsickern.
Wer hatte also mehr vom Tod der Gefangenen? Russland oder die Ukraine?
Als dritte Möglichkeit käme noch ein tragischer Unfall in Betracht. Womöglich, dass im Gefängnis etwas explodiert ist. Ggf. sogar durch die Gefangenen verursacht… Oder besoffene Wachmannschaften?
Holmes hätte hier recht schnell die beste Annährung an die Wahrheit gefúnden.

Quelle: MaxarTechnologies – Schlangeninsel Diese unbedeutende Insel war von den Russen besetzt und wurde täglich vom Festland aus beschossen. Der Aufwand die Insel weiter zu besetzen war nicht gegeben und die Russen räumten die Insel wieder. Ein paar Tage später verkündete die Ukraine die Rückeroberung der Insel. Nur hat sie dazu noch nicht einmal mehr eine Marine gehabt…
2.) Die Große Offensive im Süden
Die UKR brüstete sich damit eine Million Mann im Süden zusammenziehen zu wollen, um erst Cherson und dann die Krim zurückzuerobern.
Der Brückenkopf nördlich Cherson ist seit Monaten unter Kontrolle der Russen und sie haben sich dort tief gestaffelt eingegraben. Sind zur vorbereiteten Verteidigung übergegangen. Haben ihre Stellungen befestigt, gehärtet und die Zwischenräume mit Sicherheit vermint.
Haben Ihre Verteidigung des eroberten Gebietes mit allem ausgebaut, was sie hatten. Feuerzonen bestimmt, vorbereitet und abgesteckt.
Auch im Bewusstsein, dass sie hier halten müssen, da dieser Brückenkopf für Folgeoperationen in Richtung Odessa extrem wichtig ist. Auch schon gut vorangetrieben wurde, um die Flussübergänge über den fast einen Kilometer breiten Dnjepr vor direktem Beschuss zu bewahren.
Auch wurden hier nur vergleichsweise geringe Truppenstärken eingesetzt, da die Hauptangriffe im Donbass stattgefunden hatten.

BM21 / GRAT-Mehrfachraketenwerfer, die massenhaft ungelenkte und unpräzise Raketen verschießen können.
Nun hat die UKR beschlossen ihre katastrophalen Verluste an schwerem Gerät im Donbass und die zunehmende Unmöglichkeit der Versorgung eigener Truppen in der Ostukraine durch einen Angriff im Süden zu entlasten.
Man wollte die Chance nutzen die auf der Nordseite des Dnjepr „gestrandeten“ russischen Truppen durch Zerstörung der Brücken vom eigenen Nachschub abzuschneiden und dann zu zerschlagen.
Ein Anliegen, dass jeder Soldat sofort versteht und jeder Feldherr auch nutzen würde.
Ohne die Brücken sind die nördlich Cherson eingegrabenen Truppen in der Tat fast abgeschnitten.
Der geneigte Leser mag inzwischen verstanden haben, dass Stoßangriffe einerseits mit massig gepanzerten Kräften vorgetragen werden müssen und dann auch in einem Verhältnis von minimal 1:3 gegenüber dem Verteidiger anzusetzen sind. Das fehlte den Russen Anfangs des durch sie ausgelösten Krieges.
Gegenüber einem Verteidiger, der sich vorbereiten konnte, steigt dieses notwendige Kräfteverhältnis auf bis zu 1:10 zu(un)gunsten der Angreifer.
Und auch dann sind die Verluste noch dramatisch. Daher auch der große Kräfteansatz…
Wir wissen aber, dass der Ukraine schwere Waffen, Munition und Ausrüstung ausgehen. Sie die vom Westen kommenden Waffen so stark beanspruchen, dass diese zunehmend verschleißen, ausfallen und/oder sogar unbrauchbar werden. Manche Quellen behaupten sogar, dass vom Westen gelieferte Waffen im Durchschnitt nach zehn (10!) Tagen zerstört oder sogar erobert sind…
Wenn wir von ukrainischen Erfolgen lesen oder hören, dann sind das HIMARS-Angriffe oder Drohneneinsätze.
Nur decken 20 HIMARS nicht 1500km Front ab. Diese Raketenwerfer sind auch gut gegen Kommandoposten und Depots, aber nicht gegen eingegrabene Verteidiger. Und die Munition ist knapp.
Da der Westen aktuelle Lagerbestände ausliefert und die Industrie nicht darauf ausgelegt ist wirklich große Mengen zu liefern. Liefern zu können, da sie die Munition nicht ständig produziert.
So hat die UKR innerhalb von Wochen mit ihren ca. 100 von den USA gelieferten M777-Haubitzen die US-Jahresproduktion an 155mm-Granaten verschossen…

frz. CEASAR 155mm Artillerie
Natürlich verfügt die UKR im Süden über noch einigermaßen intakte Versorgungsrouten, nur gibt es da nicht viel zu transportieren. Daher relativiert sich der Vorteil gegen die „abgeschnittenen“ Russen anzutreten recht schnell.
Auch sind das alles nicht Kräfte, wie die 6. Armee 1942/43 in Stalingrad, die mit 340.000 Mann 600 Tonnen Nachschub am Tag brauchte und bestenfalls 100 Tonnen am Tag bekam.
Im Brückenkopf kämpfen ein paar Brigaden mit vielleicht 20.000 Mann, die jetzt mit bis zu 30 BKG verstärkt werden (sollen), was nochmals 15-20.000 Mann sind. Allesamt kampferfahren und schlachtgehärtet.
Auf Seiten der UKR stehen da Heimatschutzbrigaden, Freiwilligeneinheiten und Wehrpflichtverbände. Die Elitetruppen stehen weit weg im Osten…

Panzerabteilung im Bereitstellungsraum vor einem Angriff
Und dieser volkssturmähnlichen und auf die Schnelle ausgebildeten Verbände treffen nun auf einen vorbereiteten Verteidiger in gehärteten und tief gestaffelten Stellungssystemen ähnlich wie in Verdun im ersten Weltkrieg.
Nur sind die Stellungen nicht durchgehend sondern bestehen aus Verteidigungspunkten, Verteidigungsposten und Feldposten an strategisch wichtigen Stellen. Die Zwischenräume sind großzügig vermint, werden mit Artillerie überwacht und können durch Kreuzfeuer geschlossen werden.
Der Alptraum eines jeden Angreifers!
Wir hörten von Durchbrüchen und dann nichts mehr. Wir hörten von großer Begeisterung in ukrainischen Medien und dann nichts mehr. Wir hörten von Siegen und dann nichts mehr.
Was wir aber nicht hörten waren Meldungen über tausende Russen, die verzweifelt versuchten den Dnjepr nach Süden zu durchschwimmen.
Wie es einst die Reste der 1. UK Fallschirmjägerdivision anno 44 bei Arnheim über den Rhein taten…
Halten wir fest: die UKR greift im Süden an, wird ständig zurückgeschlagen und hat ein paar Brücken beschädigt oder unbrauchbar gemacht.
Die zur Versorgung nötige Versorgungsrate der eingesetzten russischen Kräfte nördlich des Flusses im Brückenkopf lassen sich A) leicht per Lufttransport und/oder B) durch mobile Fähren und Boote generieren.
Die Offensive hat sich festgefressen und/oder ist ausgeblutet.
In solchen Fällen versucht man dann als UKR stets die Öffentlichkeit mit bildgewaltigen aber sinnlosen Meldungen vom ukrainischen Erfolg zu begeistern. Oder mit Horrormeldungen, was der böse Russe so alles treibt.
Vermutlich macht das Putin auch so, um von seinen horrenden Verlusten abzulenken, aber die Masse von uns weiß es nicht, denn darüber wird nicht in der Breite berichtet wie ukrainische Propaganda hofiert wird.

Und dann ist da noch eine Frage, die sich stellt: WENN die Ukraine den Brückenkopf zerschlägt, der Russe geschlagen ist, WIE kommen sie dann selbst über den Dnjpr, um ihre Offensive bis zur Krim (…) fortsetzen zu können???? – Oder betreffen sie die dann zerstörten Brücken nicht?
3.) Partisanen
Die Geschichte der Partisanen, der Guerilla, ist nicht erst seit Napoleons Einmarsch in Spanien Teil jeden Krieges. Der „kleine Krieg“ (Guerilla) war und ist eine ständige Gefahr für Invasoren.
Nicht für die Front- und Kampfeinheiten, wohl aber für das Hinterland und die dort verteilten Versorgungs-, Fernmelde-, Stabs- und Sanitätskräfte.
Dieser Krieg findet überall statt, da in der UKR in allen Gebieten Patrioten beider Seiten für ihre Überzeugung kämpfen.
In der UKR wohl so gut, dass man es für nötig hielt hunderte Spitzenbeamte und dutzende Geheimdienstler auszuwechseln oder zu verhaften. Ein ganz schlechtes Zeichen, das nicht gerade Vertrauen aufbaut. Weder beim ukrainischen Verteidiger noch bei den westlichen Partnern… Es zeigt nur eines: es gärt im UKR-System.
Die Ukraine selbst berichtet nun von Partisanenangriffen und Einsätzen von Spezialkräften (Special Forces) auf der Krim. Passgenau zu einer Explosion auf einem Militärflughafen.
Auch sollen Mordanschläge auf russische Politiker in den besetzten Gebieten erfolgt sein. Rekrutierungsbüros im Donbass gesprengt und Angriffe aus dem Hinterhalt verübt worden sein.
Das stimmt mit Sicherheit soweit alles. Nur hat es nicht die Qualität, um große russische Sicherheitskräfte im Hinterland der Front zu binden.
Wenn wir uns geschlossene und unterstützte Partisanenbewegungen anderer Kriege ansehen, dann ist das was die UKR als Partisanenkrieg bezeichnet eine bessere Lachnummer. Nicht mit Vietnam, Afghanistan, Irak, oder gar dem II. Weltkrieg zu vergleichen, wo hunderttausende deutscher Soldaten mit Besatzungsaufgaben beschäftigt waren.
Es mag daran liegen, dass die Krim und der Donbass sprachlich und religiös eher zu Russland tendieren, was aber hier gern verschwiegen wird.

Man sogar in breiten Teilen des Donbass die Russen willkommen heißt. Man zu Russland zurück will. Man ergo mit den Invasoren zusammenarbeitet und mögliche „Abweichler“ entweder selbst ausschaltet oder die Behörden informiert.
Ganz miese Voraussetzungen für Partisanen, die auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen sind. Zumindest auf die stille Duldung.
Daher dürfen wir davon ausgehen, dass weder Russland noch die Ukraine es geschafft haben größere Partisanenbewegungen auf dem jeweiligen Gebiet des anderen zu implementieren. Spione, Spitzel und Einzeltäter mit Sicherheit. Aber keine Partisanenverbände an sich.
Und da helfen dann auch keine Special Forces zur Unterstützung dieser Bewegung. Denn wo keine Bewegung ist, da braucht auch keiner SF-Teams.
Ob nun SF auf der Krim erfolgreich waren oder nicht, ist schwer zu sagen. Es wurden zahlreiche Flugzeuge in den Splitterboxen zerstört. Vermutlich durch Sprengstücke, die aus dem explodierten Depot weggeschleudert wurden.
Wer das Depot nun gesprengt hat, oder es ein Unglück war ist schwer zu sagen.
Tatsache ist, dass im Zweiten Weltkrieg Halifax (HIER) von Munitionsexplosionen ohne Feindeinwirkung verwüstet wurden.
Das Schlachtschiff USS Maine (HIER) explodierte 1898 im Hafen von Havanna – was dann der Auslöser des amerikanisch-spanischen Krieges war, vermutlich aufgrund einer Überhitzung im Magazin des Schiffes.

Museumsschiff USS Olympia, ein Kreuzer, der an der späteren Schlacht vor Manila gegen Spanien teilgenommen hat.
Ohne eine eingehende Untersuchung vor Ort wird Unfall oder Angriff von hier schwer zu bewerten sein.
Doch wenn dort ein SF-Team im Einsatz war, dann ist es jetzt tot oder in Gefangenschaft, da nach dem Angriff Jagdkommandos ausgeschwärmt sein dürften.
Die UKR-Marine dürfte das Team nicht zurückgebracht haben, denn es gibt keine UKR-Marine mehr. Auf dem Luftweg ist das auch auszuschließen und der Landweg ist… verbaut und geht durch ein Gebiet ohne zivile Unterstützung.
Es wäre also ein Himmelfahrtskommando gewesen. Was sagt das über die strategischen Möglichkeiten der UKR aus, zu siegen?
Gehen wir aber von einem Unglück aus, dass die UKR nun gewillt ist für sich als Sieg zu verbuchen, würde das ins Bild passen.
Wie oben angeführt schickt der Russe Verstärkungen an die Südfront. Wenn man ihn davon überzeugen könnte, dass tatsächlich SF-Teams und Partisanen im Hinterland operieren, dann müssten Teile dieser Verstärkungen als Sicherungsverbände eingesetzt werden. Die würden dann an der Front fehlen.
Wenn dem so wäre, und logisch betrachtet spricht einiges dafür, dann ist das schon jenseits von armselig und bestenfalls Kriegstrommelei für das eigene Volk.
Ähnlich den alt-deutschen Wochenschauen, wo die Panzer immer von links nach rechts durchs Bild nach „Osten“ fuhren. „Nur rein optisch Angriffen“…
Der Russe hat ein recht genaues Lagebild für den eigenen Bereich und weiß daher, wer wo mit was angegriffen hat.
Ergo ging es bei dieser Behauptung nur darum, das eigene Volk und die westlichen Partner bei der Stange zu halten.

Quelle: russisches VtgM / dpa: AKW Saporischschja im Süden der Ukraine
4.) Das Kernkraftwerk
Das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine ist mit seinen sechs Blöcken der größte Kraftwerksblock in Europa und belieferte die halbe Ukraine mit Strom. Jetzt ist es von russischen Truppen erobert worden, die das Kraftwerk nach und nach vom ukrainischen Restnetz trennen und sogar eine Leitung auf die Krim schalten wollen.
Aus technischen und Sicherheitsgründen müssen die sechs Atomreaktoren immer eine Leitung in Betrieb haben. Auch um im Notfall Strom von außen zu bekommen, damit man den Reaktor herunterfahren kann. Ein Problem, das im AKW Tschernobyl auftrat und zur Unfallursache wurde. Es hatte zum Herunterfahren keinen Strom mehr…
Sobald die Russen eine Leitung zur Krim installiert haben, können sie das AKW vom ukrainischen Netz nehmen. Etwas, was recht ungünstig für die Ukraine werden würde, da dann auch die UKR ein Winterstromproblem hat. Genauer gesagt könnte die Ukraine gar keinen Strom mehr haben, da auch Tschernobyl mit seinen Blöcken komplett in russischer Hand ist.
Ergo liegt es im Interesse der UKR dafür zu sorgen, dass die Russen diese Stromtrasse zur Krim nicht schalten können.
Die Betreibermannschaft des AKW ist die alte Belegschaft, die sich aus ukrainischen und russischen Belegschaftsteilen ethnisch zusammensetzt und zum Teil gezwungenermaßen dort arbeiten muss. Allein schon aus Fachkräftemangel. Atomtechniker für Kraftwerke wandern in aller Regel nicht in Scharen ein und sind auch am Arbeitsmarkt kaum anzutreffen.
Auch sollten sie sich mit diesen Kraftwerken und den dazugehörigen Notfallprozeduren besser auskennen. Auch so ein Problem, dass zur Tschernobyl-Katastrophe führte. Das Handbuch stimmte nicht mit der Realität überein… So ging die angesetzte Übung schief.

Der Alptraum aller Atomkraftgegner: „Es werde Licht!“
Nun hören wir, dass das Kraftwerk immer wieder beschossen wird und unsere Presse, der ukrainischen Propaganda ausgeliefert, glaubt ernsthaft daran, dass die Russen das eigene Kraftwerk beschießén würden. Behaupten sogar es zerstören zu wollen, wenn sie nicht siegen.
Zum einem verliert Russland gerade nicht wirklich den Krieg und dann gehört das Kraftwerk nun auch ihnen. Es ist vor ukrainischen Bodenangriffen absolut sicher auf der südlichen Flussseite gelegen…
Andererseits hat die Ukraine Artillerie und weitreichende Raketen und könnte das russische Unterfangen vereiteln, wenn sie die Arbeiten nur stark genug behindern könnten. Oder die Trafostationen beschädigen könnten. Oder die in die Krim gehenden Leitungen zerstören könnten. Oder, oder, oder…
Militärs bezeichnen solche Artillerieangriffe als Störangriffe. Sie sollen den Gegner davon abhalten etwas zu tun, seine Arbeiten verzögern und verhindern, dass er ungestört dies oder das tun kann.
Und dieses mehr oder weniger ungelenkte und ungezielte Störfeuer geht auf das gut geschützte AKW Saporischschja täglich nieder. Angriffe mit zielsicheren Drohnen scheiterten an der aufgebauten russischen Luftabwehr.
Wir können nur hoffen, dass keines der Reaktorgebäude getroffen wird, da russische AKWs mit Nichten die Sicherheitsstandards haben, wie die „gefährlichen“ deutschen Kraftwerke, deren Kuppeln den Aufschlag eines 30-Tonnen-Flugzeugs mit Schallgeschwindigkeit aufgehalten hätten…

Quelle: BW / Luftbild: AKW Biblis
Was unsere Presse auch nicht schreibt ist die Tatsache, dass die ukrainische Artillerie nur gerade eben das Gelände des AKWs erreicht aber mit der von uns gelieferten Panzerhaubitze 2000 hier nun klare Reichweitenvorteile hätte.
Selbstverständlich können wir auch glauben, dass der Russe seine eigene Anlage beschießt und bombardiert. Nur wäre das etwas abwegig und unlogisch. Ergo riskiert die Ukraine einen atomaren Super-GAU, um die Russen daran zu hindern den Strom vom ukrainische Netzt zu kappen. – Kann man machen, sollte man aber nicht.
Aus diesem Grunde ist es vermutlich richtig, dass Russland in der Umgebung des AKW eigene weitreichende Artillerie stationiert hat. Wahrscheinlich sollen diese Batterien mit Gegenfeuer aufgeklärte ukrainische Artillerie bekämpfen, die das Kraftwerk beschießt.
Auch hier wäre nun die PzH2000 für die Ukraine nützlich, da der schnelle Stellungswechsel und die hohe Feuerbereitschaft aus der Bewegung heraus eben dieses Gegenfeuer unterläuft. Sehr eigenartig, dass dazu von den westlichen Experten nichts gesagt wird…

Generalleutnant Alfons Mais, der als Inspekteur des Heeres am 24.2.22 das Heer als nicht einsatzbereit erkannte…
5.) westliche Experten
Es ist schon komisch, dass wir von Ex-Generälen quasi dauerinformiert werden, die es vorher aber irgendwie versäumten die eklatante Lage der eigenen Armee zu beachten. Oder gar um sie zu wissen. Das fiel unserer Generalität erst am 24.02.22 auf, als man die „Hosen runterlassen“ musste.
Auch der britische Geheimdienst MI6 wird zunehmend zu einer Presseagentur, die uns mit Nachrichten beglückt, die sich aber schon nach einigen Tagen meistens als Nullnummer erweisen.
Warum?
Wenn diese Experten Recht haben würden, wäre die Ukraine schon vor drei Monaten in Moskau einmarschiert, weil Putin krank, blöd und unfähig ist. Seine Generäle eben nicht das umwerfende Format westlicher Generäle haben und ansonsten auch noch haufenweise an der Front fallen.
Grundsätzlich ein Ereignis, dass unsere Medien nur zu bereit waren mit pressetechnischen Siegestänzchen moralisch wertvoller Art zu begleiten.
Letztlich könnte es daran liegen, dass russische Generäle bereit waren bis zur vordersten Front zu fahren und sich selbst ein Bild davon zu machen, warum es nicht so läuft wie gedacht. Mitunter ein Grund, warum die Russen ihre Strategie und ihr taktischen Vorgehen so schnell umstellen, anpassen und optimieren konnten.
Halten wir fest: während der unfähig Russe 30% der Ukraine mit 80% ihres Industriepotentials erobern konnte, hat unsere Generalität es nicht geschafft die alleinige Einsatzbereitschaft ihrer Hauptwaffensysteme auf 70% zu bringen.

Keiner dieser Experten war vor Ort. Dort, wo dann auch schon mal geschossen wird und man fallen könnte. Wie die russischen Generäle erfahren mussten.
Keiner dieser Generäle hat in einem modernen Krieg Truppen gegen einen Feind geführt, der mit gleichwertigen Waffen gegen sie kämpfte.
Und selbst gegen unterlegene Gegner haben sie immer verloren: AFG, IRK, SYR und nun auch Mali.
Was wir aus russischen Kreisen erfahren ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Natürlich machen auch die keine Fehler. Ihre Generalität ist kurz vor genial stehend und Alexander der Große sowie Julius Caesar, Napoleon und Dschinghis Khan sind Anfänger gegen sie.
Nur haben sie halt etwas vorzuweisen.

Beispielbild: römische Feldherren
Allein der Umstand die gesamte Kiew-Front zurückzunehmen, komplett und ohne großes Zögern, war ein Eingeständnis Mist gebaut zu haben, das unserer Generalität völlig abgeht.
Und das in Anbetracht dessen dieses Vorgehen auch dem eigenen Volk gegenüber verkaufen zu müssen. Zu wollen!
Eine im medialen Propagandakrieg des Kommunikationszeitalters nicht zu unterschätzende Leistung, die von Charakter, Willensstärke und Rückgrat zeugt den anfänglichen strategischen Fehler weltöffentlich zuzugeben!
Unsere Experten sehen jetzt immer noch die „Groß“Offensive der UKR im Süden als erfolgreich an.
Unterschlagen aber die Nachschubdebatte völlig. Oder die Debatte über die fehlende Versorgung der eingesetzten Streitkräfte.
Vernachlässigen die wegbrechende Unterstützung der westlichen Bevölkerung und die Wirkung auf die schon kurz- bis mittelfristige nötige umfassende Hilfe für die UKR.
Ignorieren die wegbrechende Wirtschaftsleistung des Westens und die Tatsache, dass die UKR gar keine eigene Wirtschaft mehr hat, die auch nur annähernd kriegstauglich wäre. Aktuell hat die UKR keine Möglichkeit für ihre eigenen schweren Waffen Munition herzustellen, da alle Fabriken dazu zerstört oder schwer beschädigt sind.
Unser Experten sehen nicht, dass 25% der UKR-Bevölkerung geflohen sind, eine Million Männer unter Waffen stehen und ein großer Teil als Binnenflüchtling nicht mehr an der volks- oder kriegswirtschaftlichen Wertschöpfung teilnimmt und auf Sozialleistungen angewiesen ist, die die UKR aber nicht mehr hat.
Unsere Experten glauben, wenn sie Waffen zu dutzenden liefern, dass das ein Gamechanger wäre, wo auf der anderen Seite hunderte und tausende gleichartige Waffensysteme verfügbar sind, für die sogar der Munitionsnachschub (mehr oder weniger) sichergestellt ist.

dt. Panzerhaubitze 2000
Unsere Experten zählen begeistert russische Verluste und ignorieren die auf ukrainischer Seite völlig. Glaubt hier wirklich jemand, dass Russland 80.000 Mann verloren hat und die UKR hier kaum Verluste hatte? Gegen einen Feind, der ihnen technisch, waffenmäßig und qualitativ überlegen ist? Ohne eigene Lufthoheit? Ohne eigene Marine, die ihre (Rest)Küsten schützt? Ohne ausreichende Munitionsversorgung? Ohne gleichwertige Artilleriekapazität?
In all den anderen Kriegen waren solche Umstände stets und überall eine Garantie dafür eigenes Personal überproportional zum Gegner zu verlieren. Den Krieg recht zügig zu verlieren, weil die Moral und der Kampfwille solcher Truppen schnell gen Null tendiert.
Letzteres wurde schon eingeräumt, als es um die Artillerie ging. Dass die UKR-Kräfte vom Russen auch psychisch weichgeklopft wurden…

Stellungen des Irak im Golfkrieg – kurz vor der Kapitulation…
FAZIT:
Wir wissen nicht, was exakt in der UKR passiert und wie es an der Front steht. Wir wissen es noch nicht einmal ungefähr. Eigentlich wissen wir gar nicht, wie es um die UKR oder Russland steht. Wenn wir ehrlich sind.
Wir wissen nur das, was unsere westlichen Medien uns andauernd, wiederholt und freizügig einhämmern.
Wie so etwas enden kann, sahen wir in AFG, wo man bis zum Ende an den Sieg der AFG-Kräfte fest – ganz fest – glaubte und alle anderen Faktoren übersah.
Der beidseitige Propagandakriegt zeigt Wirkung. Doch da wir nur eine Seite kennen, können wir uns gar kein Bild machen. Zumindest nicht, wenn wir uns auf tagesschau– und heute-Sendungen beschränken und Mainstreammedien konsumieren.
Wer sich als informierte Bürger hier behaupten will muss auf Medienorgane ausweichen, die in Ländern zuhause sind, die eher Neutralität wahren, wie z.B. die Schweiz.
Wer hier nicht anfängt selbst logische Schlüsse zu ziehen, wirklich alles(!) zu hinterfragen und selbst zu recherchieren, der wird über den Tisch gezogen werden. Ganz sicher.

Catweazle: notfalls zaubern wir mal…
Aber vielleicht können wir bald in Ruhe herausfinden, was so alles wahr und richtig ist. Wo man uns auch nicht so ganz gut informiert hat. Oder gar richtig informiert hat.
Es gibt da Themen und Entwicklungen, an denen natürlich allein Putin Schuld ist, die uns das Nachdenken mehr als nur nahelegen könnten. Das ist in Krisenzeiten gemeinhin dann öfters der Fall, wie die Geschichte klar bezeugt.
Wenn es uns nicht mehr so gut geht. Das ein oder andere Ereignis den Geist beflügelt und die Augen öffnet.
Kernfrage wäre hier: WOHIN soll uns das denn noch alles führen?
Dicht gefolgt von der zweiten Frage: WARUM denn?
Frage Drei wird dann sein: WER ist verantwortlich zu machen?
Gemessen an dem, was wir zur Ukraine vorgesetzt bekommen, könnten die Antworten überraschen. – SIC!
Auch:
Die Ukraine, das Schiff und das Getreide an Bord… – Rabenspiegel
Deutsche Außenpolitik in Not: überall mögliche Kriege in Sicht – Rabenspiegel
Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert? – (nordhessen-journal.de)
Ukraine-Krieg und Bundeswehr: Sind da Lerneffekte zu sehen? – (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Mali wird wie Afghanistan enden – (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Regierungstruppen schießen auf Soldaten – Raus aus Mali! – (nordhessen-journal.de)
Das liebe Gas – von der blasierten Ignoranz zur Arschkriecherei (Glosse) – (nordhessen-journal.de)
Gas und Grüne: ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – (nordhessen-journal.de)
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